#steglitzhilft / update 26.12.14

FotoDas war eine Überraschung heute: Um 15 Uhr war ich in der Sporthalle an der Lippstädter Strasse mit der Integrationsbeauftragten des Bezirks, Marina Roncoroni, verabredet. Wir wollten gemeinsam  vor Ort die aktuelle Situation besprechen und die nächsten Schritte planen. Doch die Flüchtlinge waren weg. Und auch die Kollegen vom ASB waren nicht mehr vor Ort. Einzig ein Wachdienst-Mitarbeiter hielt die Stellung und gab Auskunft: Die anwesenden Flüchtlinge wurden heute morgen um 10 Uhr in eine nahe gelegene Unterkunft an der Goerzallee verlegt, weil die Heizung und das Warmwasser nicht mehr funktionierten. Eine angemessene Unterbringung und Versorgung war also zunächst nicht mehr möglich. Das gleiche Problem soll übrigens auch in anderen Sporthallen in der Stadt aufgetreten sein – sicher kein Zufall. Ich vermute die Wärmeversorgung ist zentral über Weihnachten und das lange Wochenende „runtergefahren“ worden und man hat vergessen, die automatische Absenkung über Weihnachten auszuschalten. Jedenfalls soll bis nächste Woche alles wieder laufen und dann werden auch wieder Flüchtlinge dort einziehen….

Wir waren heute nachmittag noch kurz in der Unterkunft Görzallee und haben kurz mit den Mitarbeitern dort sprechen können. Anfang nächster Woche werden wir Kontakt aufnehmen und sehen, ob ein Teil der Spenden, die wir über Weihnachten bekommen haben, dort gebraucht werden…..

Bei der Spendenannahme im KiJuNa war heute mächtig viel los: Mehr als doppelt so viele Spenderinnen und Spender wie gestern – und ein volles Kleidungs- und Spielzeuglager wartet auf die 200 Flüchtlinge, die dann ab Anfang kommender Woche bei uns in Lichterfelde Süd leben werden.

An dieser Stelle möchte ich allen danken, die dem Aufruf des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. gefolgt sind und ihn durch weitersagen und „teilen“ in den sozialen Netzwerken unterstützt haben. Die Solidarität und das Ausmass der Unterstützung hat uns vollkommen überrascht und begeistert! Wir haben jetzt erstmal ein volles Lager und werden am Samstag und Sonntag erstmal keine weiteren Spenden annehmen. Wenn dann die Sachen durch unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und durch Hauptamtliche des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. verteilt sind, verschaffen wir uns einen Überblick über die weiteren Bedarfe vor Ort und werden die Liste der benötigten Dinge dann auf den bewährten Kanälen verbreiten. Denn auf eins können wir uns – v.a. aber die Flüchtlinge – auf jeden Fall verlassen. Wenn es drauf ankommt sind die Steglitzerinnen und Steglitzer da….. #steglitzhilft

VIELEN DANK für diese schöne Weihnachtserfahrung.

Spendenaktion für Flüchtlinge – erstes Zwischenfazit vom 25.12.14

IMG_3301Nach der überraschenden Nachricht am 23.12., dass über Weihnachten bis zu 200 Flüchtlinge in Lichterfelde-Süd ankommen werden, musste schnell gehandelt werden. So hat das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. unterstützt von sozialen Einrichtungen, den Stadtrandnachrichten und sehr vielen Freunden in den sozialen Netzwerken den Aufruf um Hilfe und Spenden verbreitet und konnte heute erste Früchte tragen.

Die Flüchtlinge mussten  kurzfristig in der Turnhalle der Lippstädter Straße unterkommen und dort versorgt werden. Seit Heiligabend leben sie in der Halle – aktuell knapp 40 Kinder, Frauen und Männer. In den nächsten Tagen werden nach und nach weitere Flüchtlinge dort ankommen. Schätzungsweise wird Anfang nächster Woche die Kapazität von 200 Leuten ausgelastet sein. Diese Menschen kommen aus Afghanistan, Tschetschenien, Syrien, Irak, Bosnien /Westbalkan und anderen Ländern …

Wir haben bei Bekanntwerden sofort zu Sachspenden aufgerufen: Heute kamen viele Menschen, insbesondere viele Familien, und haben Kleidung, Decken und Spielzeug im KiJuNa abgegeben. Mit Ehrenamtlichen zusammen haben wir diese Sachen heute zwischen 18.00 und 19.30 Uhr direkt in der Halle an Flüchtlinge verteilt … Die Menschen waren sehr dankbar, denn sie besitzen nichts weiter als das „Handgepäck“, das sie auf ihrer Flucht dabei haben.

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#Steglitzhilft – Spenden für Flüchtlinge ab heute möglich!

FotoDie positive Resonanz auf die Information, dass zu Weihnachten bis zu 200 Flüchtlinge in die Sporthalle an der Lippstädter Strasse in Lichterfelde – Süd einziehen werden hat mich und meine Kolleginnen und Kollegen im Stadtteilzentrum Steglitz überwältigt! (Ich hatte H I E R über die Situation berichtet.) Viele Facebook-Freunde und Follower auf Twitter und G+ haben die Information und den Aufruf zu Solidarität geteilt und in ihren Netzwerken weiterverbreitet. Die Stadtrandnachrichten und soziale Einrichtungen aus dem Bezirk haben ebenfalls fleissig zur Vorbereitung unseres Sachspendenaufrufes beigetragen…. VIELEN DANK dafür! So kann Weihnachten auch gehen 🙂

Heute und morgen, am 1. und 2.  Weihnachtsfeiertag, stehen von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr Mitarbeitende aus dem Stadtteilzentrum Steglitz im KiJuNa in der Scheelestrasse 145 (Ecke Osdorfer Strasse) in Lichterfelde Süd bereit, um Eure / Ihre Sachspenden entgegenzunehmen. Erfahrungsgemäß werden Wintersachen, Decken, Kinderspielzeug und Hygieneartikel dringend gebraucht. Eine konkretere Liste können wir verbreiten, wenn wir eine entsprechende Rückmeldung vom Betreiber (Arbeiter-Samariter-Bund) haben.

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Dringender Aufruf: Helft den Flüchtlingen in Dahlem!

(Presseemitteilung der Ev. Kirchengemeinde Berlin-Dahlem – bitte teilen!)

Flüchtlinge, die zu uns nach Berlin kommen, brauchen Hilfe und Unterstützung, so dass sie sich auch in der Fremde zu Hause fühlen können. Aktuell hat das Land Berlin die Turnhalle der Freien Universität für eine Notunterkunft für neu ankommende Flüchtlinge reserviert. Die Johanniter Unfallhilfe (JUH) hat die Halle in der Königin-Luise-Straße zusammen mit dem THW entsprechend eingerichtet und betreut die rund 200 Menschen. Die Ev. Kirchengemeinde Dahlem hat ihre Hilfe bei der Begleitung und Unterstützung der Flüchtlinge angeboten. Unsere Hilfe wird von Pfarrer Oliver Dekara und einem Team koordiniert.

Wir sehen hierin unsere evangelische Verantwortung, entspricht dies doch unserem diakonischen Auftrag:  „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen im Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.“ (3. Mose 19, 33.34)

Was können Sie konkret tun?

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Interview: Flüchtlinge in Lichterfelde sehr willkommen!

Der Flüchtlingsstrom nach Berlin hält unvermindert an. Kein Wunder – schaut man sich um auf der Welt, dann ist es eher ein Wunder, dass nicht mehr Menschen kommen. Die große Frage ist nur – wo sollen die Flüchtlinge unterkommen? Wie kann man ihnen eine “Ersatzheimat” schaffen, sie integrieren, ihnen wenigstens ein bisschen Lebensqualität schenken? In Berlin will der Senat in den kommenden Monaten sechs Containerdörfer errichten.

Mixity - Two joint hands symbolizing diversityZwei dieser Dörfer werden in Lichterfelde entstehen – eines mit 340 Plätzen am Osteweg, das Zweite für 300 Bewohner am Ostpreußendamm. Die Containerdörfer sind ein Teil des neuen Senatskonzepts zur Unterbringung von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften. Doch wie gelingt es, die Menschen an ihre neue Umgebung zu gewöhnen? Menschen, die teilweise stark traumatisiert sind, die vielleicht alles verloren haben? Der Senat gibt diese Aufgabe zum Teil an gemeinnützige Organisationen und Vereine ab und so wird auch das Stadtteilzentrum Steglitz seinen Beitrag dazu leisten. Jeannette  Hagen hat mich für den Blog  des Stadtteilzentrums Steglitz e.V. – dazu  befragt.

Hier gehts zum Interview….. KLICKEN!

Neue Nachbarn – Herzlich willkommen!

Gestern erreichte mich die Einladung zum 3. Interkulturellen Dialog Steglitz-Zehlendorf, die ich gern weit streuen und deshalb mit Euch teilen möchte. Veranstalter die Beauftragte für Integration und Migration des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf.

Blöderweise bin ich selbst an dem Tag nicht in Deutschland – aber natürlich werden einige  MitarbeiterInnen vom Stadtteilzentrum Steglitz dabei sein. Ihr auch?

Hier der Text der Einladung: 

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei sende ich die Einladung zum diesjährigen Interkulturellen Dialog mit dem Thema „Neue Nachbarn- Neue Chancen- Neue Herausforderungen – Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf“ am Freitag, 7. November 2014, 18 – 20.30 Uhr im Bürgersaal, Rathaus Zehlendorf, mit der Bitte um Weiterleitung und Verteilung in Ihren Netzwerken.  Vielen Dank!

SolidaritätPodiumsdiskussion und Gedankenaustausch mit dem Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp sowie Claudia Schütz, Landesamt für Gesundheit und Soziales; Martina Mauer, Flüchtlingsrat Berlin; Günther Schulze, Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf; Georgi Ivanov, Amaro Foro e.V.; Suada Dolovac, Gierso Boardinghouse GmbH (Betreiberfirma der Flüchtlingsunterkünfte).

Es werden auch Bewohner_innen der Wohnheime bei der Veranstaltung anwesend sein, die sich darauf freuen, mit der Hilfe von Sprachmittlern mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.

(…) Das Leben mit den neuen Nachbarinnen und Nachbarn bringt neue Chancen für den gesellschaftlichen Aufbruch mit sich, ist jedoch auch eine große Herausforderung für alle Beteiligten, ein gutes Miteinander zu gestalten.

Grußwort:  Barbara Loth, Berliner Staatssekretärin für Integration und Frauen.

Moderation:  Gerald Saathoff, Willkommensbündnis Steglitz-Zehlendorf, Leiter des Stadtteilzentrums Villa Mittelhof in Zehlendorf

Das Janko Lauenberger Trio (Gypsie Musik & Jazz)  spielt um 20 Uhr zum Ausklang der Veranstaltung  Gypsie Musik und Jazz.

Der Eintritt ist frei.

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr freuen!

Mit freundlichen Grüßen, Marina Roncoroni

.garage-Gründerin bei startnext: Bitte unterstützen!

Heute erreichte mich eine Mail von einer Gründerin aus der .garage berlin, die ich unbedingt an Euch weiterleiten möchte! Ich würde mich freuen, wenn Ihr das Gründungsprojekt unterstützen und / oder diesen Beitrag massenhaft teilen würdet. Vielen Dank!

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schneefeld5„Liebe Freunde, liebe Familie , liebe Kollegen ,liebe Weggefährten ,liebe Unterstützer , liebe  Menschen in Nah und Fern !!!

Die letzten Jahre haben einiges in meinem Leben verändert . Nun bin ich an einen Punkt gekommen , wo es nur mit der Hilfe und Unterstützung von ganz vielen Menschen weitergehen kann.

Ich möchte zusammen mit meinem Partner Clemens Seitner in Berlin eine Chocolaterie/Buchladen eröffnen. Eine lange Geschichte wie es zu dieser Idee gekommen ist und auch ein langer Weg der hinter uns liegt um nun  an diesem Punkt hier angekommen zu sein.

Wir haben in der letzten Woche bei Startnext ein Crowdfunding gestartet , um auf damit die Grundlagen für den noch benötigten Bankkredit zu schaffen.

Ich stehe nun also hier und bitte euch alle recht herzlich euch den Link anzusehen , wenn es euch gefällt  Fan unseres Projektes zu werden , den Link an Menschen eures Netzwerkes weiterzugeben , von uns zu erzählen und euch zu überlegen ob ihr einen kleinen finanziellen Beitrag leisten könnt/wollt oder möchtet um die Idee „Fräulein Schneefeld&Herr Hund“ zu einem realen Ort zu verwandeln.

https://www.startnext.de/fraeulein-schneefeld-herr-hund

(…)

viele herzliche Grüße in alle Ecken dieses Landes

Daniela Hense oder auch jetzt Fräulein Schneefeld

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.garage Berlin + Baumhaus Berlin gemeinsam für Nachhaltigkeit, Kreativ- und Sozialwirtschaft.

Ergänzend zu meinem Beitrag vom 24. Januar 2014 über meine Begegnung mit den Gründern des Projektes „Baumhaus Berlin“ (zum Beitrag H I E R klicken) möchte ich Euch heute diese aktuelle Presseinformation aus der .garage berlin zur Kenntnis geben. Ich freu mich riesig….

 

Die .garage berlin GmbH und das „Baumhaus Berlin“ haben am Freitag, den 14.3.2014 eine enge Zusammenarbeit beschlossen. In der Kooperationsvereinbarung von Karen Wohlert und Scott Bolden vom Baumhaus und Thomas Mampel, Geschäftsführer der .garage berlin GmbH heisst es:

„Ziel der Kooperation ist die Entwicklung eines gemeinsamen Coaching-& Beratungsprogrammes zur Unterstützung von Gründungen im Bereich Nachhaltigkeit, Kreativ- und Sozialwirtschaft.“

Der Standort des Baumhauses im Berliner Wedding (Bezirk Mitte) soll zu einem Hub für lokalen Social/Sustainable Entrepreneurship entwickelt werden.

Die Initiative richtet sich an Gründerinnen und Gründer, die sich selber aktiv für eine sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung einsetzen wollen – sei es mit persönlichen, sozialen, kulturellen, ästhetischen, ökonomischen oder ökologischen Ansätzen.

Sie sollen in ihrer beruflichen Existenz, bei der Entwicklung nachhaltiger Ideen und Projekte in ihrer wirtschaftlichen Tragfähigkeit gestärkt werden. Dabei liegt der Fokus darauf, ein Programm zu entwickeln, das gerade auch im Umfang kleinere und direkt wirkungsvolle Geschäftskonzepte umfassend fördert und vernetzt. Es geht um Ideen, die praktisch, konkret und lokal umsetzbar sind.

„Geschäftsideen sind wie Bäume.“, so Thomas Mampel. „Sie müssen Wurzeln ausbilden, damit sie Bestand haben, geschmeidig bleiben, um sich mit ihrer Umgebung zu bewegen und wachsen, damit ihre Blätterkrone das Sonnenlicht einfängt.“ Diese Wachstums- und Pflegeprozesse zu begleiten ist unsere Aufgabe.“

 

Einladung zu SensAbility –The Social Enterprise Conference

Ich freue mich, wenn Ihr diesen Veranstaltungshinweis beachtet und weiterverbreitet:

„Ihr habt eine Idee, die der Gesellschaft, euren Mitmenschen oder der Umwelt hilft und so das Potenzial hat, unsere Welt zu ändern? Dann werdet Teil von SensAbilityund meldet euch zur jährlich stattfindenen Sozialunternehmerkonferenz am 21./22. März 2014 auf dem Campus der WHU in Vallendaran!

© frogarts - Fotolia.com

© frogarts – Fotolia.com

Mit SensAbility wollen wir interessierte Studenten und junge Berufstätige aller Fachrichtungen mit Sozialunternehmern an einem Ort vereinen und von der Idee des Social Entrepreneurship begeistern: Ein Sozialunternehmen hat das Ziel, ein soziales oder ökologisches Problem zu lösen. Damit dies auch auf lange Sicht gelingt, muss es wirtschaftlich am Markt handeln um sich so unabhängig von Spenden selbst zu finanzieren. Soziales Handeln und erfolgreiches Wirtschaften schließen sich also nicht aus! Während zwei Tagen voller interessanter Vorträge, spannender Diskussionen und interaktiver Workshops könnt ihr euch von erfolgreichen Social Entrepreneurs inspirieren lassen: So erwarten wir unter anderem Tom Szaky, Gründer und CEO von TerrayCycle, Sameer Hajee, Africa’s Social Entrepreneur of the Year 2012, so wieviele weitere außergewöhnliche Persönlichkeiten.Zusätzlich gibt es wieder Crashkurse, in denen euch das theoretische Handwerkszeug zum erfolgreichen Sozialunternehmertum an die Hand gegeben wird. Eine Vielzahl projektbezogener Workshops bietet euch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und auch über den Kongress hinaus in der Szene aktiv zu werden.Genau darum geht es nämlich bei SensAbility: Inspiration erhalten und eigene Ideen entwickeln und austauschen um letztlich selbst aktiv werden! Außerdem neu in 2014: Der Socialpitch@Sens! Ihr habt eine konkrete Idee für ein Social Enterprise oder eventuell sogar schon eines gegründet, sucht aber nun das notwendige Startkapital? Dann bewerbt euch jetzt und erhaltet die Gelegenheit, eure Idee vor Sozialinvestoren zu pitchen. Bis zu 50.000€ Startkapital, ein Strategie-Coaching und weitere attraktive Preise warten auf euch! Interessiert? Dann besucht einfach unsere Website unter www.whu-sensability.de und meldet euch direkt zur Konferenz am 21./22. März 2014 an. Auf Facebook findet ihr uns unter www.facebook.com/WHUsensability. Die Teilnahmegebühr beträgt 35€/50€ für Studenten/Berufstätige –darin enthalten sind die Teilnahme an der Konferenz, Verpflegung (inkl. Dinner), eine Unterkunft bei WHU-Studenten sowie ein exklusives Teilnehmer-Package. Wir freuen uns, euch im März für ein mitreißendes und inspirierendes Wochenende in Vallendar begrüßen zu dürfen!

Mit besten Grüßen
das Organisationsteam von SensAbility 2014″

Offener Projekttransfer: Eine Chance auch für innovative Sozialarbeit

Wer ein gutes, wirksames und möglicherweise innovatives Sozial- und/oder Jugendhilfeprojekt entwickelt hat, kann schnell auf die Idee kommen, die Verbreitung dieser Idee voranzutreiben. Denn was in der einen Stadt klappt, klappt möglicherweise auch in einer anderen. „Skalierung“ ist das Stichwort – doch oft wissen die Beteilgten nicht, wie ein solcher Prozess gestaltet werden kann. Hier bietet es sich an, über “Offenen Projekttransfer” nachzudenken. Über das Thema und die eigens dafür geschaffene Plattform opentranfer.de haben wir mit Stefan Zollondz gesprochen, der bundesweit Projekte und Organisationen berät, die Tranferprozesse gestalten wollen.

Herr Zollondz, Sie sind Sozialarbeiter und beschäftigen sich intensiv mit dem Thema „Offener Projekttransfer“. Worum geht es dabei – was ist ihre Motivation, sich mit dem Thema so intensiv zu beschäftigen?

Foto: Stefan Zollondz

Foto: Stefan Zollondz

Auf das Thema „Offener Projekttransfer“ bin ich durch meinen Blog (www.sozialarbeiterblog.de) gekommen. Ich beteilige mich regelmäßig an den NPO-Blogparaden, die gezielt Fragen aus dem Non-Profit-Bereich stellen und von den unterschiedlichsten Akteuren aus ganz Deutschland beantwortet werden. Dabei habe ich Katarina Peranic von „openTransfer.de“ kennen gelernt und mein erstes Barcamp besucht.

In der Sozialarbeit bin ich seit gut 20 Jahren in Bielefeld im Bereich Gemeinwesenarbeit tätig und das bringt mit sich, dass man die Kolleginnen und Kollegen sehr gut kennt. Wirklich neue Impulse entstehen so eher selten, da der Rahmen durch politische Vorgaben eng gesteckt ist und neue Ideen aufgrund der immer gleichen Personen irgendwann erschöpft sind.

Mein Engagement bei openTransfer bringt mich bundesweit mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt, die alle auf ihre Weise soziale Projekte voranbringen wollen. Die Spannweite dieser Begegnungen reicht von Studierenden, die ganz neue Ideen mitbringen und sich zunächst orientieren über Menschen, die sich in unterschiedlichen Stadien für kleine und große Projekte einsetzen, bis hin zu Älteren, die sich auch im Ruhestand noch für die Verbreitung sozialer Ideen begeistern.

Alle diese Menschen haben die unterschiedlichsten Hintergründe, studieren, bauen kleine Projekte in Form von Vereinen auf, arbeiten für die freien Wohlfahrtsverbände oder sind bei Stiftungen und potenziellen Geldgebern aktiv. Diese Mischung in Kombination mit offenen Veranstaltungsformen wie Barcamps, Blogparaden, die Erstellung von gemeinsamen eBooks usw. machen für mich den Reiz aus.

Alle Akteuere begegnen sich bei diesen Formaten gleichwertig und – auch wenn der Begriff mittlerweile sehr abgedroschen ist – auf Augenhöhe.

Das Potenzial, das aus diesen Rahmenbedingungen entsteht führt zu neuen, innovativen Ideen, die zunächst unabhängig von den zum Teil engen Grenzen vor Ort gedacht und entwickelt werden können. Wissen aus den unterschiedlichsten Bereichen fließt zusammen, Projekte können wachsen, Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen werden und erfolgreiche Projekte skaliert und in andere Städte transferiert werden.

Ideen, die gut funktionieren, müssen nicht immer wieder neu erfunden werden, Geldgeber können das Potenzial erkennen und ihre Mittel besser einsetzen und es entstehen nicht immer wieder dieselben Projekte unter neuem Namen, die alle wieder bei Null anfangen.

Wie genau funktioniert „offener Projekttransfer“ und welchen Nutzen haben die Beteiligten davon? 

Die Idee vom offenen Projekttransfer ist „Gutes einfach verbreiten“. Ich denke, das bringt die Idee sehr gut auf den Punkt. Organisationsübergreifend bringen Akteure aus dem sozialen Bereich ihre Konzepte und Erfahrungen zusammen, um gemeinsam voneinander zu lernen und sich und ihre Projekte weiter zu entwickeln.

Oftmals fehlt Wissen in einem einzelnen Bereich, das jemand anderes beisteuern kann. Es entsteht so eine umfangreiche Wissensdatenbank auf OpenTransfer.de, die frei zur Verfügung steht.

Ein Kernthema des offenen Projekttransfers ist die Transfermöglichkeit erfolgreicher Projekte und die damit verbundene Skalierung.

Es ist nicht notwendig, scheinbar gute Ideen immer wieder neu in unterschiedlichen Städten zu „erfinden“ und dafür Fördergelder zur Verfügung zu stellen. Viel effektiver ist es, erfolgreiche Projekte zu skalieren und an andere Standorte zu übertragen. An dieser Stelle entstehen allerdings auch immer wieder Befürchtungen, ob die eigene Idee dabei von Mitbewerbern geklaut oder verwässert wird. OpenTransfer begegnet diesen berechtigten Bedenken mit verschiedenen Transfer-Ansätzen. So kann ein Projekt beispielsweise in ein Franchise-Konzept übertragen oder gegen Lizenzgebühren an andere Standorte und Träger übertragen werden.  Dabei entsteht eine Win-Win-Situation, von der beide Seiten profitieren können.

Außerdem erlebe ich den gegenseitigen Austausch als große Bereicherung. Akteure aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, von kleinen Vereinen bis hin zu großen freien Wohlfahrtsträgern und den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen treffen aufeinander und bilden ein beeindruckendes Potenzial an neuen Ideen, das ein einzelner Träger in dieser Form nicht erreichen kann.

Können Sie konkrete Beispiele nennen? Gibt es Vorzeigeprojekte oder Best-Practice -Erfahrungen, von  denen andere Träger und Verbände lernen können? Insbesondere interessiert uns natürlich, inwieweit dieses Modell auch in der Jugendhilfe schon praktiziert wird.  

 Ich selber bin nicht im Bereich der Jugendhilfe tätig. Es gibt aber ein bundesweit erfolgreiches Projekt aus dem Jugendhilfebereich, das in Berlin angesiedelt ist. Katja Urbatsch hat mit ihrem Projekt Arbeiterkind (www.arbeiterkind.de) ein bundesweites Filialsystem aufgebaut, das Jugendliche und junge Erwachsene, die nicht aus Akademikerfamilien kommen bei der Vorbereitung und Durchführung eines Hochschulstudiums unterstützt. über 5.000 Freiwillige engagieren sich mittlerweile in 70 Regionen Deutschlands als Mentoren. Gesteuert wird das Unternehmen von vier hauptamtlichen Kräften mit Sitz in Berlin. Die Zentrale kümmert sich um Fundraising und Förderungen und übernimmt einen Großteil der bürokratischen Aufgaben. So werden die freiwilligen Mentoren vor Ort entlastet und können sich um ihre eigentliche Aufgabe der Beratung und Begleitung kümmern. Die Qualität des Angebots wird durch Basistrainings sichergestellt, die jeder Mentor absolvieren muss.

Die Weiterverbreitung geschieht organisch und nicht ausschließlich durch die Zentrale organisiert. So kann beispielsweise eine bestehende Ortsgruppe eine neu gegründete Ortsgruppe in der Nachbarstadt beraten und beim Aufbau unterstützen. Katja Urbatsch sieht die eigentliche Aufgabe der Zentrale dabei in der Stabilisierung und Begleitung der Ortsgruppen.

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie aus einer kleinen lokalen Idee ein bundesweit erfolgreiches Projekt wachsen kann, ohne das dabei das Know-How und die Zügel aus der Hand gegeben werden müssen.

Organisationen, die ein kleines Projekt erfolgreich initiiert haben und einen Einstieg in den Transferprozesses überlegen, können hier lernen, welche Vorbereitungen, z.B. die Wahl der Transferform, die Qualitätssicherung und die Organisation des Overheads notwendig sind.

Klingt  nach viel Arbeit . Kann das Ihrer Meinung nach  jeder Träger, jede Organisation „stemmen“ ? Sind kleinere oder sind größere Organisationen dabei  ihm Vorteil? Und wo finde ich Ansprechpartner und Berater, wenn ich mich als freier Träger oder als Projekt an Transferprozessen beteiligen möchte? 

 Ein Transferprozess, der in der Regel auch mit einer Skalierung verbunden ist, stellt aus meiner Sicht für jede Organisation eine große Bereicherung dar. Im Laufe des Prozesses wird das Projekt einmal bis auf seinen essentiellen Kern zerlegt und dokumentiert. Die persönlichen und oft auch emotionalen Anteile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am Aufbau beteiligt waren, werden benannt und gewürdigt. Diese Form von Wertschätzung halte ich für sehr bedeutend. All diese Erkenntnisse fließen in den Transferprozess ein und bilden die Grundlage für ein Projekt, das am Ende dieses Weges bereit ist, in die Welt getragen zu werden.

Kleinen, nicht zertifizierten Organisationen und Vereinen bietet sich damit die Möglichkeit, einen großen Schritt in Richtung Qualitätssicherung zu gehen, während die großen zertifizierten Träger einen weiteren tragfähigen Baustein in ihrer Qualitätspolitik schaffen.

„Stemmen“ kann so einen Transformationsprozess jede Einrichtung. Abhängig von den zur Verfügung stehenden Ressourcen kann der Transformationsprozess nur unterschiedlich lange dauern.

Erste Anlaufstelle für Organisationen, die einen Transferprozess starten wollen, ist OpenTransfer.de. Hier stehen eine Vielzahl von hochwertigen und praktisch erprobten Ressourcen kostenlos zur Verfügung. Damit ist eine erste Orientierung möglich. Außerdem lohnt sich auch der Besuch eines der Open Transfer Camps (OTC), die jedes Jahr in Form von Barcamps an unterschiedlichen Standorten in Deutschland stattfinden. Die Termine sind ebenfalls über OpenTransfer.de zu erfahren.

Für den Transferprozess innerhalb der Organisation ist eine externe Begleitung in den meisten Fällen sinnvoll. Beraterinnen und Berater können über OpenTransfer angefragt werden.

Ich selber trage ebenfalls Ressourcen zu OpenTransfer bei und stehe auch als Ansprechpartner für Transferprozesse zur Verfügung. Mit einem Team von vier Beraterinnen und Beratern begleiten wir bundesweit Projekte im sozialen Bereich in Transfer- und Skalierungsprozessen. Dabei setzen wir auf unsere Erfahrungen aus mittlerweile über 20 Jahren im Bereich des dritten Sektors. Dieser Bereich unterliegt wie kaum ein anderer stetigen Veränderungen und Herausforderungen durch immer weiter sinkende öffentliche Förderungen. Ein erfolgreicher Projekttransfer ist unter diesen Bedingungen immer ein Gewinn, sowohl für den Träger, als auch für die Zielgruppe des Projekts, und deshalb wert, sich auf den Weg zu machen.

 (Das Interview mit Stefan habe ich Ende Januar 2014 geführt)

Kontakt:

Stefan Zollondz

Telefon: (0521) 56 01 298

stefan.zollondz@zollondz-kommunikation.de

www.zollondz-kommunikation.de