GF-Tagebuch: besser werden!

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Es gilt als Binsenweisheit, dass jedes Unternehmen – egal, ob „klassisches“ gewinnorientiertes oder am Gemeinwohl orientiertes gemeinnütziges (Sozial-) Unternehmen – für einen einzigen Zweck gegründet wurde: die Erfüllung und Befriedigung von Bedürfnissen seiner Kunden*innen. Wenn diese Bedürfnisse nicht (mehr) befriedigt werden (also die Angebote / Produkte nicht das halten, was sie versprechen oder aus der Zeit gefallen sind, weil sich die Welt verändert hat, wenden sich Kund*innen ab und das Unternehmen / die Organisation muss sich einiges einfallen lassen, um sie zurückzugewinnen oder es muss sich vollkommen neu am Markt zu positionieren.

Sowas kann mitunter ziemlich schnell gehen, wie man z.B. am Beispiel Nokia sehen kann: Nokia war mal Weltmarktführer, was Mobiltelefone angeht….. dann kam Apple mit dem iPhone. Mittlerweile kenne ich keinen einzigen Menschen mehr, der ein Nokia-Tastentelefon hat. Ihr?

Warum schreib ich das? Weil die Gesetzmäßigkeiten des „Marktes“ natürlich auch für uns im sozialen Bereich gelten. Die „Erfolgsstory“ des Stadtteilzentrums begann z.B. mit dem Niedergang des altehrwürdigen „Nachbarschaftsheim Steglitz e.V.“, das nach Kriegsende bis 1998 im Gutshaus Lichterfelde aktiv war, dann aber (fast) sang- und klanglos von der Bildfläche verschwand, weil die Protagonisten seinerzeit nicht bereit waren, sich der Entwicklung der Stadtteilarbeit in Berlin zu stellen und ihre Angebote weiterzuentwickeln. Ähnlich erging es einigen Organisationen, die ich kenne…… ich will aber gar nicht allzu tief in „historische Vorgänge“ einsteigen. Ihr kennt wahrscheinlich selbst genug davon….

„Wer aufhört besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein.“

Das Stadtteilzentrum Steglitz zeichnet sich u.a. auch dadurch aus, dass es „immer in Bewegung“ ist. Wir haben nie aufgehört, uns weiterzuentwickeln, Arbeitsweisen und Strukturen anzupassen, uns um neue Themen und Projekte zu kümmern – immer mit einem direkten Ohr „am Markt“. Wie entwickeln sich Probleme und Bedarfslagen im Bezirk? Wo ploppen neue Herausforderungen (und Chancen) auf? Wie können wir den Menschen, für und mit denen wir arbeiten, noch besser gerecht werden, ihnen ein noch besseres Angebot machen. Diese Dynamik mag aus der Ferne betrachtet „unruhig“ oder nach „operativer Hektik“ aussehen – ich halte sie aber für ein ausgezeichnetes Qualitätsmerkmal unserer Arbeit. Gerade auch in der Pandemie haben wir es geschafft, uns ruckzuck auf die sich verändernden Bedingungen einzustellen, wir haben neue Angebote und neue Formate für alte Angebote entwickelt, ganz neue Projekte sind entstanden. Und schon oft habe ich von Außenstehenden aus Verwaltung und Politik im Bezirk den Satz gehört „Wenn es ein Problem im Bezirk gibt, dann wende dich ans Stadtteilzentrum – wenn die sich der Sache annehmen, dann wird daraus auch was.“

Die Qualität unserer Arbeit ist hoch – aber darauf dürfen wir uns nie ausruhen. Weil: siehe oben.

Und damit sind wir beim Stichwort „Qualität“ angekommen :-). Christiane, unsere neue Qualitätsmanagementbeauftragte, hat die Aufgabe übernommen, uns alle im Stadtteilzentrum in dem Prozess der „kontinuierlichen Verbesserung“ unserer Arbeit zu begleiten.  Wobei es uns hier nicht darum geht, unsere Arbeit in irgendwelche formalen Abläufe zu pressen, die unsere Kreativität, unsere Lust und unser Engagement in DIN-ISO Standards zwingt – es geht vielmehr darum, für uns selbst und für die Teams, in denen wir arbeiten, eigene Kriterien und eine Messlatte zu formulieren, anhand derer wir frühzeitig erkennen, ob das, was wir tun, noch das Richtige ist – und ob wir das dann auch richtig (oder sogar bestmöglich) tun. Wir wollen diesen Prozess im Verein gemeinsam „agil“ gestalten – also keine restriktiven Vorgaben von „oben“, was das Ergebnis betrifft, stattdessen selbstorganisierte Entwicklung von Qualitätsstandards und -zielen – und eine kollegiale und auf gemeinsames Lernen ausgerichtete Zusammenarbeit zwischen Teams, Leitungen, QMB und Geschäftsführung.

Wir wissen, dass gute Leistung (im Sinne von „Erfüllung von Kunden-/Klientenbedürfnissen“) nur mit zufriedenen, motivierten und engagierten Mitarbeitenden möglich ist. Die Arbeitsbedingungen und die Kultur der Zusammenarbeit im Stadtteilzentrum müssen richtig gut sein, damit die Qualität der Ergebnisse unserer Arbeit richtig gut ist.

Daher wird der Prozess des neuen Qualitätsmanagements im Stadtteilzentrum mit einer Umfrage zur Mitarbeitenden-Zufriedenheit beginnen. Die Ergebnisse werden dann im Anschluss natürlich auch vereinsintern veröffentlicht und diskutiert. Wir vermuten, dass sie ein wesentlicher Baustein für die Weiterentwicklung des Stadtteilzentrums sein können! Als nächstes folgen dann Workshops in allen Teams, die  aktuell mit den Bereichsleitungen abgestimmt und vorbereitet werden.

Einen kurzen Einblick in das Thema „Agiles Qualitätsmanagement“, liefert das interessante Video,  das Benedikt Sommerhoff von der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) auf youtube veröffentlicht hat:

 

Welche Erfahrungen habt Ihr in Euren Organisationen mit agilen QM gemacht? Was würdet Ihr mir / uns an Tipps und Ratschlägen mit auf den Weg geben? An einem regen Erfahrungsaustausch wäre ich sehr interessiert 🙂 !

Wie bewertet man Fachlichkeit?

Pfeil zeigt in Richtung Mission

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In der AG Qualität unseres Vereins formulieren wir gerade neue inhaltliche Standards unserer Arbeit. Wir gehen dabei von den Kernaussagen unseres Leitbildes aus und versuchen dann Antworten auf die Frage „Woran erkennt man im Alltag unserer Arbeit, dass der Satz XY aus dem Leitbild bei uns ernst genommen und umgesetzt wird?“.

Eine intensive und anregende Diskussion ergab sich zum Punkt „Fachlichkeit“. Unser Leitbild sagt zu Fachlichkeit: „Das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ist mit dem Engagement, der Professionalität und der Fachlichkeit seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein geschätzter und zuverlässiger Partner – für Menschen und Organisationen – im Bezirk.“. 

Hieraus ergeben sich in der Qualitätsdiskussion mindestens drei Fragen:

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Neues Qualitätsmanagementhandbuch für Jugendfreizeiteinrichtungen erschienen

Nur mal so als – ergänzendes – Kontrastprogramm zu dem Beitrag über den Unsinn der gegenwärtigen Finanzierungsstruktur von Jugendeinrichtungen von Herbert Scherer eine Pressemitteilung der Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Wissenschaft, Berlin,  vom  21. Feb rua r 2012
Das Foto passt irgendwie dazu….. oder?
„Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft hat jetzt die 3. Auflage desHandbuchs Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeiteinrichtungen herausgegeben. Auf 181Seiten werden die zentralen Aspekte der Jugendarbeit dargestellt. Außerdem bietet es zahlreiche Arbeitshilfen. In den über 400 Einrichtungen auf Bezirks- und Landesebene dient das Handbuch als Instrument der Selbstevaluierung und der Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.„Die Berliner Jugendfreizeiteinrichtungen sind wichtige Orte der Bildung von Kindern und Jugendlichen. Das Handbuch Qualitätsmanagement zeigt anschaulich, wie dieser vielfältige Anspruch eingelöst wird. Durch die große Bandbreite ihrer Angebote bieten sie wertvolle Bildungs- und Lerngelegenheiten. Sie sind Orte für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen,fördern soziale Verantwortung und gesellschaftliche Mitverantwortung. Ihre Aufgabenverwirklichen sie zunehmend gemeinsam mit Schulen, mit Kultureinrichtungen und mit anderen Bereichen der Jugendhilfe“ so die Jugendsenato rin Sandra Scheeres .Das Handbuch Qualitätsmanagement ist ein bundesweit einzigartiges Instrument der praxisbezogenen Konzeptentwicklung. Es wurde in einem dialogischen Prozess mit Praktikerinnen und Praktikern erarbeitet und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Scheeres: „Die neue Ausgabezeigt, dass Berlin über eine intakte und produktive fachliche Kooperationsstruktur der bezirklichen und landesweiten Jugendarbeit verfügt.“Die dritte Auflage des Handbuches beinhaltet zahlreiche Ergänzungen und Aktualisierungen.Themen, die bei der Überarbeitung berücksichtigt wurden, sind Kooperation mit Schulen,Elternarbeit, interkulturelle und internationale Jugendarbeit, Nutzung von Online-Communities.Das neue Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeiteinrichtungen sowie we itere Materialien für die Fachkräfte der Jugendarbeit sind als Download auf der Homepage derSenatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft erhältlich.“