Zukunft wird aus Mut gemacht

Wie fängt man nach rund anderthalb Jahren „Pause“ wieder an mit seinem Geschäftsführer-Tagebuch? Ein Rückblick, was seit dem letzten Beitrag alles passiert ist? Langweilig. Irgendein Bezug zum letzten veröffentlichten Beitrag? Hmm….. nicht wirklich plausibel. Einfach neu anfangen und wieder einsteigen,  wo man gerade steht? Warum eigentlich nicht…….? Ich taste mich mal vorsichtig ran……..

Vor allem ein Ereignis beschäftigt( e )   mich / uns im Stadtteilzentrum gerade sehr: Wir sind in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden und haben am letzten Samstag dieses Jubiläum im Rahmen unseres „Kunstmarktes der Generationen“ sehr angemessen gefeiert. Besonders gefreut haben wir uns über sehr wertschätzende Grußworte von hochrangigen Vertreter*innen aus Landes- und Bezirkspolitik und unserer Dachverbände. Vor allem für unsere rund  250 Mitarbeitenden war es  großartig, dass ihr täglicher Einsatz für den Stadtteil und die Menschen hier, so gewürdigt wird. Auf der Bühne sprachen Cornelia Seibeld (Präsidentin der Berliner Abgeordnetenhauses, Cansel Kiziltepe (Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung), Carolina Böhm und Tim Richter (Bezirksstadträt*innen in Steglitz-Zehlendorf, Martin Hoyer (Geschäftsführer DPW Berlin) und Markus Schönbauer (Vorsitzender des VskA Berlin). Einen Artikel über das Fest (und den Kunstmarkt der Generationen) findet Ihr hier: https://www.stadtteilzentrum-steglitz.de/2025/07/unser-doppeljubilaeum-so-wars/

Anlässlich des Jubiläums haben wir auch eine wunderbare Broschüre gemacht. Die Mitarbeitenden aller Einrichtungen und Projekte haben Ihre Arbeit vorgestellt. Eingerahmt von Grußworten – u.a. des Regierenden Bürgermeistes von Berlin – und einem Schlusswort der Geschäftsführung (wir sind mittlerweile ein spannendes 3-er-Team)  ganz am Ende. Dieses Schlusswort trägt die Überschrift „Zukunft wird aus Mut gemacht“. Das ist unser Programm für die nächsten Jahre. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen – gesellschaftlich, politisch, ökologisch – braucht es Mut, sich den Aufgaben zu stellen. Und die anstehenden Kürzungen in allen Bereichen der sozialen Arbeit, die für die nächsten Jahre angekündigt sind, stimmen nicht gerade optimistisch, aber kämpferisch. 

Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Mut ist die Überwindung von Angst, Mut macht aus Angst und Ohnmacht Kraft zum Handeln. 

Ab und an (Vorsatz: „regelmäßig“) werde ich hier wieder über die Dinge berichten, die uns auf dem Weg in die Zukunft so begegnen. Und wenn Ihr dazu Fragen oder Anmerkungen habt, lasst uns hier gerne diskutieren. Kommentare sind ausdrücklich erwünscht und werden auch beantwortet 😉

2 Gedanken zu “Zukunft wird aus Mut gemacht

  1. Lieber Christian – danke für deinen Kommentar und die beiden Fragen 🙂

    zu 1.) Wir waren eine Weile zu zweit in der Geschäftsführung. Mein GF-Kollege hat dann die Entscheidung getroffen seinen Lebenstraum zu folgen und sich voll und ganz auf seine Leidenschaft, die Musik, zu konzentrieren. Die freie Stelle haben wir dann auf zwei andere Personen „aufgeteilt“ – Jonas und Vanessa, die zusammen seit etwas über einem Jahr nun die stellvertretende Geschäftsführung machen. Das ist super, weil beide jung und voller Energie sind (was unserer Organisation gut tut), genau die für die Rollen notwendigen und hilfreichen Kompetenzen haben und sich perspektivisch auf die vollständige Übernahme meiner Aufgaben vorbereiten können und wollen (wenn ich dann in fünf Jahren in Rente gehe).

    zu 2.) Das Stadtteilzentrum ist seit Jahren Ziel rechter Anfeindungen. Absurde AFD – Anfragen und Anträge im Bezirks- und Landesparlament und das ganze Programm, das man kennt. Aus dem rechten Umfeld werden wir immer wieder mit anonymer Post, Schmierereien und Aufklebern belästigt. Gerade letzte Woche wurde auf die Scheibe eines unserer Nachbarschaftsläden der Satz „Wir schlachten Euch alle ab“ hinterlassen……..Das ist für die Kolleg*innen natürlich belastend – trotzdem versuchen mit den Anfeindungen offensiv umzugehen. Es gibt eine interne AG, in der wir uns austauschen, gegenseitig stärken und Aktionen und unsere Kommunikation dazu besprechen. Als Träger der Registerstelle Steglitz-Zehlendorf (https://berliner-register.de/) haben wir zudem auch einen guten Zugang zum berlinweiten Netzwerk und überregionalen Austausch. Zusätzlich engagieren wir uns u.a. in der bezirklichen „Partnerschaft für Demokratie“ und engagieren uns sichtbar gegen Rechts.

    Sollten Mitarbeitende Coachings oder Supervision benötigen, um besonders heftige Vorfälle zu reflektieren, nutzen wir nilo.health (https://app.nilohealth.com) – da haben wir einen Vertrag und alle Mitarbeitenden können bei Bedarf Online-Sessions in Anspruch nehmen….. Absolute Empfehlung!

    Natürlich bleiben wir da am Ball , um unseren Mitarbeitenden in jeder erdenklichen Situation den Rücken zu stärken – und wir engagieren uns auch weiterhin laut und sichtbar gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit!

    Schönste Grüße, Thomas

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  2. Schön, dass du wieder schreibst. 🙂 Mich würden vor allem zwei Aspekte interessieren:

    1. Wie kam es zu euerer Dreier-Konstellation in der Geschäftsführung und wie funktioniert die für euch?
    2. Wie stärkt ihr euren Leuten in Zeiten immer stärkerer rechter Angriffe den Rücken?

    Aus beiden Themen können andere denke ich viel von euch lernen.

    Viele Grüße,

    Christian

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